In den ersten Nachkriegsjahren gab es im Kreis Wittmund mehrere Sportvereinsgründungen in den ländlichen Gemeinden. So entstanden in den Burhafer Nachbardörfern schon zahlreiche Vereine, die ausschließlich den Fußballsport betrieben. Im Winter 1950/51 wurde aus einer Unterhaltung zwischen zwei Männern über den Sport im Allgemeinen und die fehlenden sportlichen Betätigungsmöglichkeiten in Burhafe im Besonderen die Idee der Gründung eines Sportvereins in Burhafe geboren. Diese Männer waren Kurt Högel und der Initiator und damalige aktive Fußballspieler beim SV Wittmund, Heinz Lahode, beide wohnhaft im Ortsteil Hieskebarg.

Die erste Vorbesprechung zur Gründung eines Vereins fand am 1. Februar 1951 in den Praxisräumen des Zahnarztes Waldemar Redetzky statt, nachdem noch weitere Personen für den Gedanken der Gründung eines Fußballverseins gewonnen werden konnten. Als Gründungsdatum wurde in der Satzung der 1. Februar festgelegt.

An dieser ersten Versammlung nahmen teil:

Kurt Högel, Heinz Lahode, Erich Fetting, Gerhard Fetting, Waldemar Redetzky, Erich Damaschke, Franz Plocienniczak, Ernst Tjardes, Manfred Schulz und Rolf Högel.

Plakate, die eine aufgehende Sonne zeigten und in den Burhafer Geschäften aushingen, warben für den Besuch der Gründungsversammlung. Zu unser aller Freude waren tatsächlich mehrere junge Männer erschienen, und allesamt wollten sie aktiv mitmachen. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Wahl des Vereinsvorstandes, eine Übereinkunft über die Ziele des neuen Vereins und die Festlegung des Vereinsnamens.

Bei der Diskussion über die Ziele des Vereins setzte sich die Meinung durch, dass man so schnell wie möglich Mitglied im Deutschen Sportbund werden wolle, um Punktspiele gegen andere Vereinsmannschaften durchführen zu können. Als Namen einigte man sich auf ,,Burhafer Sport-Club BSC", wobei wohl die Erinnerung an den alten ,,Dresdner Sportclub DSC", aus dem Helmut Schön hervorgegangen ist, Pate stand.


Über die Gründungsversammlung am 9. März 1951 berichtete der „Anzeiger für Harlingerland“:

,,Zum 1. Vorsitzenden wurde Kurt Högel einstimmig gewählt und zum 2. Vorsitzenden Jan Smid. Harm Polter wurde das Amt des Schriftführers und Erich Fetting das des Kassenwartes übertragen. Als Sportwart fungierte Heinz Lahode und als Jugendwart Jan Smid. Der neue Verein erhielt den Namen BSC - Sport-Club Burhafe. Mit Stimmenmehrheit wurden die Farben Blau-Weiß als Vereinsfahren bestimmt. Zunächst soll innerhalb des Vereins Fußball gespielt werden, weitere Sparten sind für später vorgesehen. Der monatliche Beitrag wurde wie folgt festgesetzt: Aktive Mitglieder unter 14 Jahren beitragsfrei; von 14 - 18 Jahren 0,20 DM; über 18 Jahren 0,60 DM. Der Beitrag für passive Mitglieder beträgt mindestens 0,60 DM." (Anzeiger für Harlingerland vom 12.3.1951)

Schon nach kurzer Zeit fanden sich weitere Erwachsene und Jugendliche, die den Fußballsport betreiben wollten. So konnte noch im Jahre 1951 eine 1. Herrenmannschaft gebildet werden. Zur ersten Herrenmannschaft in der Vereinsgeschichte des BSC Burhafe gehörten: Kurt Högel, Erich Damaschke, Sepp Enenkel, Franz Plocziennicak, Harm Polter, Claudy Fremy, Erich Eilers, Arthur Klattenberg, Gerhard Struwe, Franz Taiber, Harm Menssen, Heinz Lahode.

Unter ihnen war kaum jemand, der jemals Fußball gespielt hatte, aber die Begeisterung war groß, und es machte den Aktiven nichts aus, zunächst unter primitiven Bedingungen auf dem Schulplatz in Burhafe, oder der Weide gegenüber der Schule zu trainieren. Im Sommer 1951 wurde das erste Freundschaftsspiel auf einer Weide in Abens gegen den SV Dunum ausgetragen. Spieler mussten vorher die Kuhfladen beseitigen, Tore wurden aus Latten gebaut, Fußballschuhe hatten die wenigsten. Doch trotz dieser widrigen Umstände und der hohen Niederlage konnten durch diese Veranstaltung weitere Mitglieder geworben werden. Bereits 1952 meldete der Verein eine 1. Herrenmannschaft und eine A-Jugend für den Punktspielbetrieb, obwohl der Verein über keinen eigenen Sportplatz verfügte. Die Heimspiele trug der BSC zunächst in Ardorf aus. Bereits einen Tag vor den Heimspielen fuhren die damalige Spieler nach Ardorf, um den Platz bespielbar zu machen, in dem sie die Löcher mit Sand füllten. Am Spieltag fuhren alle zusammen mit dem Fahrrad oder auch zu dritt auf dem Motorrad zum Punktspiel nach Ardorf.

1951 wurde ein Verein gegründet, der Jahr für Jahr wuchs. Neue Sparten wurden aufgebaut und die Mitgliederzahl stieg kontinuierlich an.

 

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